Ghana - Übersicht

Ghana: Kurzüberblick zur Wirtschaft

Ghana, an der Westküste Afrikas gelegen, ist die siebgrößte Volkswirtschaft in Afrika. Ein wichtiger Wirtschaftsstandort in Westafrika mit seinen mehr als 34 Millionen (2023) Einwohnern und seiner politischen Stabilität. Lange galt das Land als eines der stabilsten Länder in der Region. Ende 2022 rutschte Ghana jedoch in eine Schulden- und Haushaltskrise mit großen Auswirkungen auf das Geschäftsumfeld.

Ghana ist reich an Bodenschätzen wie Erdöl, Gold, Diamanten und Lithium. Zusätzlich verfügt das Land über eine Vielzahl von Agrarrohstoffen, wobei Kakao das bedeutendste Exportgut darstellt. Die günstigen Bedingungen für Solar- und Windenergie sowie das Ziel, bis zum Jahr 2070 Netto-Nullemissionen zu erreichen, machen Ghana auch für grüne Technologien attraktiv. Darüber hinaus gewinnen der IKT-Sektor und das verarbeitende Gewerbe an Bedeutung.

Importe und Exporte

Gold, Erdöl und Kakao sind Ghanas wichtigste Exportgüter. Hauptabnehmerländer sind Schweiz, Südafrika und VAE. Auf der Importseite dominieren chemische und petrochemische Erzeugnisse, Nahrungsmittel und Maschinen wobei China, Niederlande und Indien zu den wichtigsten Lieferländern gehören.

Deutsch-ghanaische Handels- und Investitionsbeziehungen

Ghana importiert hauptsächlich Nahrungsmittel, Maschinen und chemische Erzeugnisse aus Deutschland, während Deutschland vor allem Nahrungsmittel wie Kakao aus Ghana bezieht. Deutsche Unternehmen sind in verschiedenen Branchen in Ghana tätig, darunter der Bau, die Energieversorgung und die Informationstechnologie. Interessante Beteiligungs- und Zulieferchancen ergeben sich zudem in den Branchen Nahrungsmittelverarbeitung, Pharma, Aluminium und Stahl, Automobil, Textil und Bekleidung sowie Petrochemie.

Die EU hat ein sogenanntes Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit 16 westafrikanischen Staaten eingeleitet. Dieses wird seit Ende 2016 vorläufig mit Ghana angewendet und erleichtert den Handel zwischen europäischen und ghanaischen Unternehmen. Ghanaische Produkte können seitdem zoll- und kontingentsfrei in die EU eingeführt werden. Bis 2029 wird auch Ghana Zölle auf rund 80 % der EU-Exporte stufenweise abbauen.