Tunesien - Übersicht

Tunesien, gelegen an der Nordküste Afrikas, grenzt an das Mittelmeer und wird oft als Brücke zwischen Europa und Afrika betrachtet. Die tunesische Wirtschaft ist maßgeblich von ihrer strategischen Lage und den intensiven Handelsbeziehungen innerhalb der MENA-Region (Naher Osten und Nordafrika) geprägt.

In politischer Hinsicht steht Tunesien vor Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich der Stabilisierung seiner demokratischen Strukturen nach der Revolution von 2011. Die gesellschaftlichen Spannungen und hohe Arbeitslosigkeit sind zentrale Probleme, die das Land bewältigen muss.

Die Volkswirtschaft Tunesiens ist diversifiziert, wobei der Dienstleistungssektor, die Industrie und die Landwirtschaft wesentliche Rollen spielen. Der Tourismus, einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige, trägt erheblich zum Bruttoinlandsprodukt bei, erholt sich jedoch nur langsam von den Einbrüchen durch politische Unruhen und die COVID-19-Pandemie. Weitere zentrale Sektoren sind die Textil- und Bekleidungsindustrie, die Automobilindustrie sowie der Phosphatbergbau.

Importe und Exporte

Tunesiens Importe umfassen vor allem Maschinen und Ausrüstungen, chemische Erzeugnisse, Erdölprodukte sowie landwirtschaftliche Erzeugnisse. Die Hauptquellen dieser Importe sind die Europäische Union, insbesondere Italien, Deutschland und Frankreich.

Bei den Exporten dominieren Textilien, Bekleidung, landwirtschaftliche Produkte (insbesondere Olivenöl), Elektrogeräte und Automobilteile. Zu den bedeutendsten Abnehmerländern gehören Frankreich, Italien und Deutschland.

Tunesiens wichtigste Handelspartner sind die Europäische Union, die Vereinigten Staaten und Länder innerhalb der MENA-Region.

Deutsch-tunesische Handelsbeziehungen und Freihanddelsabkommen

Die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und Tunesien sind eng und vielfältig. Deutschland zählt zu den wichtigsten Handelspartnern Tunesiens innerhalb der EU. Die Zusammenarbeit erstreckt sich auf verschiedene Sektoren wie Maschinenbau, Automobilindustrie und erneuerbare Energien.

Seit Oktober 2015 verhandelt die EU mit Tunesien über ein vertieftes und umfassendes Handelsabkommen (DCFTA) als Teil des bestehenden Europa-Mittelmeer-Abkommens zur Gründung einer Assoziation (Assoziierungsabkommen).Es bietet deutschen mittelständischen Unternehmen attraktive Chancen, insbesondere im Bereich der Investitionen und der gemeinsamen Projekte in Schlüsselindustrien.

Jedoch gibt es auch Risiken, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Politische Instabilität, bürokratische Hürden und eine schwankende Wirtschaftslage können die Geschäftstätigkeit in Tunesien erschweren. Es ist ratsam, diese Faktoren bei der Planung und Durchführung von Handelsaktivitäten sorgfältig zu berücksichtigen