Litauen - Übersicht

Litauen: Kurzüberblick zur Wirtschaft

Litauen, das südlichste der baltischen Staaten, hat sich zu einer dynamischen und offenen Volkswirtschaft entwickelt. Mit einer gut ausgebildeten Bevölkerung und einer strategischen Lage an der Ostsee ist Litauen ein wichtiger Akteur in der Region und seit 2004 Mitglied der Europäischen Union.

Litauen hat sich von der Pandemie schnell erholt. Die Folgen des Ukraine-Krieges belasten jedoch die Wirtschaft. Vor allem die Industrie verzeichnete 2023 einen Rückgang der Bruttowertschöpfung. Das Baugewerbe legte jedoch zu.

Trotz des Rückgangs in der Industrie bleibt der Ausblick positiv. Litauen plant seinen Erfolgskurs fortzusetzen, mit Unterstützung durch steigenden Konsum, eine stabile Arbeitsmarktsituation, stabile Exporte und wachsendem Infrastrukturbau. Bis 2026 erwartet das Finanzministerium ein jährliches Wachstum von 2 bis 3 %. Diese Prognose stimmt mit der der Europäischen Kommission überein.

Die verarbeitende Industrie ist ein zentraler Bestandteil der litauischen Wirtschaft. Besonders bedeutend sind die Maschinenbau-, Elektronik- und Chemieindustrie. Litauen ist ein wichtiger Produzent von elektrischen Geräten und Maschinen, die überwiegend exportiert werden. Rund 45 % der Industrieproduktion und zunehmend höherwertige Produkte werden exportiert. Im Dienstleistungsbereich dominieren Transporte mit über 50 %. Diese werden mit etwa 90 % im Ausland erbracht.

Litauen investiert stark in erneuerbare Energien, insbesondere in die Wind- und Solarenergie. Das Land hat ehrgeizige Pläne, seine Energieunabhängigkeit zu erhöhen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren.

Importe und Exporte

Litauen exportiert hauptsächlich Chemische und petrochemische Erzeugnisse, Nahrungsmittel Kfz und -Teile sowie Möbel. Die wichtigsten Abnehmerländer sind Lettland, Polen und Deutschland. Auf der Importseite dominieren die gleichen Warengruppen und Partnerländer, wobei Deutschland vor Polen und Lettland das wichtigste Lieferland ist.

Ausländische Direktinvestitionen (FDI) spielen eine zentrale Rolle in der litauischen Wirtschaft. Deutsche Unternehmen investieren verstärkt in den Sektoren Maschinenbau, Chemie und IT.

Deutsch-litauische Handels- und Investitionsbeziehungen

Für Deutschland ist Litauen ein wichtiger Handelspartner in der Region. Die enge wirtschaftliche Zusammenarbeit und die zunehmenden deutschen Investitionen unterstreichen die Bedeutung des litauischen Marktes für deutsche Unternehmen.

Deutsche Unternehmen sind in verschiedenen Branchen in Litauen aktiv, darunter die Automobilindustrie, der Maschinenbau und der IT-Sektor. Litauen bietet als Produktionsstandort attraktive Bedingungen, insbesondere durch die gut ausgebildete und kosteneffiziente Arbeitskraft sowie die strategisch günstige Lage innerhalb der EU. Als Absatzmarkt gewinnt Litauen zunehmend an Bedeutung, da die Kaufkraft der litauischen Bevölkerung kontinuierlich steigt.