Ukraine - Übersicht

Ukraine: Kurzüberblick zur Wirtschaft und aktuelle Lage

Die Ukraine ist das größte ausschließlich in Europa gelegene Land und grenzt direkt an die EU-Mitglieder Polen, Slowakei, Ungarn und Rumänien. Durch den anhaltenden russischen Angriffskrieg ist die Wirtschaft und damit auch der Außenhandel der Ukraine schwer beeinträchtigt: Die Handelswege sind gestört und die Produktions- und Exportkapazitäten beeinträchtigt, sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Industrie, etwa durch die systematische Zerstörung der Energieversorgungsinfrastruktur, sowie durch kriegsbedingten Personalmangel. Dennoch zeigt sich die ukrainische Wirtschaft widerstandsfähig, diversifiziert ihre Handelsbeziehungen und erschließt sich neue Märkte.

Die wichtigsten Wirtschaftszweige der Ukraine umfassen die Landwirtschaft, den Energiesektor, die Metallurgie, die Maschinenbauindustrie und den IT-Sektor. Die Landwirtschaft ist mit bedeutenden Exporten von Getreide, Ölsaaten und Sonnenblumenöl ein maßgeblicher Motor der ukrainischen Wirtschaft. Der Energiesektor, insbesondere die Gas- und Öltransporte, bleibt ebenfalls von strategischer Bedeutung.

Importe und Exporte

Die Ukraine importiert hauptsächlich Erdgas und Erdöl, Fahrzeuge, Maschinen und Chemikalien. Hauptlieferländer sind die Europäische Union, China und die USA. Diese Importe sind wesentlich für die industrielle Produktion und die energetische Versorgung des Landes. Auf Exportseite dominieren landwirtschaftliche Erzeugnisse, Metalle, Chemikalien und Maschinen. Besonders hervorzuheben sind Getreide, Sonnenblumenöl und Eisenerz. Die wichtigsten Handelspartner auf der Exportseite sind die Europäische Union, China und die Türkei.

Deutsch-ukrainische Handelsbeziehungen

Deutschland ist einer der wichtigsten Handelspartner der Ukraine innerhalb der EU. Deutsche Unternehmen sind in der Ukraine in verschiedenen Bereichen vertreten, etwa der Automobilzulieferwirtschaft, bei Baustoffen und -zubehör und in der Ernährungswirtschaft. Die deutsch-ukrainischen Handelsbeziehungen werden durch das Freihandelsabkommen zwischen der Ukraine und der EU (DCFTA) erleichtert und Zölle reduziert. Zudem ist die Ukraine EU-Beitrittskandidat. Deutschland unterstützt die Ukraine durch vielseitige Hilfsmaßnahmen zum Wiederaufbau und zur Stärkung der Zivilgesellschaft, beispielsweise durch humanitäre Hilfe. Deutschen Unternehmen werden umfangreiche Finanzierungs- und Absicherungsmöglichkeiten bereitgestellt.

Ungeachtet der strategischen und politischen Risiken bietet die Ukraine vielen Unternehmen interessante Geschäftsmöglichkeiten, z.B. in der Landwirtschaft, für das IT-Outsourcing, bei der Erzeugung erneuerbarer Energien, oder als Standort für Produktion oder Nearshoring. Die weitere Entwicklung der deutsch-ukrainischen Handelsbeziehungen wird maßgeblich von der politischen Stabilität, aber auch von den Reformfortschritten in der Ukraine auf dem Weg Richtung EU-Beitritt abhängen.